“Lukas Kreuzer sucht neue Bildfigurationen, die sich aus Elementarteilen des klassischen Tafelbildes ableiten. Die Primärelemente Holzrahmen, Holzstangen werden mit Leinwandfragmenten verbunden, behängt, gefaltet, geschichtet und bespielt. Das Holzgestänge verselbständigt sich, überwindet die ursprüngliche Orthogonalität, stösst in den Raum vor, wird zur raumgreifenden Skulptur. Die haltlos gewordene Leinwand verliert ihre Spannung, lässt ihre textilen Eigenschaften in gelöster, freier Form spielen, steht im formalen Kontrast zur geradlinigen Holzstruktur. Holz und Textilie verschmelzen zu einem choreographischen Raumkonzept, das die Erinnerung an das Tafelbild noch wachruft, sich aber in völlig anderen Dimensionen bewegt und damit künstlerisches Neuland betritt. Ebenso wird die Bedeutung der Farbe hinterfragt und bekommt eine ganz andere Bestimmung. Sie erhält signifikanten Charakter, verbindet und trennt, überspringt Zwischenräume, befreit sich aus der Zweidimensionalität, verschwindet zwischen Schichtungen gefalteter Leinwand, um an andrer Stelle wieder aufzutauchen und verleiht dem konstruktiven Ballett eine musikalische Note. Der Abgesang an das Tafelbild wird zum Phönix einer neuen Bildwirklichkeit, die aus der radikalen Abkehr von klassischer Bildauffassung hervorgeht. ” – Adrian Hossli 2014, Theaterregisseur und Ausstellungsmacher
Bilder aus der Ausstellung “Hauruck! in Himmelblau” im Kunstraum Teiggi, Kriens 2014,
Bildobjekte/Installation: Lukas Kreuzer, Fotografien: Samuel Rauber, Videoinstallation: Moritz Hossli