Zwischen Stuhl und Bank von Lukas Kreuzer (2014/15) ist zeichnerisches Denken; Denken, das Linien folgt, sich in Flächen ausbreitet und die Frage stellt, was dazwischen geschieht. Lukas Kreuzer beschäftigt sich in dieser Arbeit mit einem der alltäglichsten Gegenstände, auf welchem wir grosse Teile des Wachseins verbringen.
Dieser Gegenstand wird in der Zeichnung formal konsequent abstrahiert, dadurch werden die verbleibenden Spuren zu einer Idealform. Das geht so weit, bis nur noch zwei kurze und zwei lange Linien und eine grössere und eine kleinere Fläche davon übrig sind. Diese Überbleibsel dienen dazu, der Frage nachzugehen was es ist, das den Stuhl von der Bank unterscheidet und umgekehrt. Ist eine Bank eigentlich nur ein verlängerter Stuhl, oder braucht es mehr dazu? Die Arbeit eignet sich auch gut dazu, über das Medium Zeichnung nachzudenken, ob Zeichnung etwas darstellen muss, wie sie das tut und wie wichtig dabei das Verhältnis von Flächen zu Linien ist. In Lukas Kreuzers künstlerischer Arbeit dient Zeichnung oft dazu Denkprozessen eine Form zu geben; Denken geschieht aber umgekehrt auch im Prozess des Zeichnens.
In enger Verknüpfung mit dieser zeichnerischen Arbeit (ich weiss nicht mehr so genau, was vorher oder nachher kam), entstand ein Text, der hier zu finden ist: https://www.lukaskreuzer.ch/texte/zwischen-stuhl-und-bank-januar-2015/
Tusche und Graphit auf Papier jeweils 210x297mm
Ausstellungsansicht Galerie Lindenhof, Zürich 2015